Ein neuer OECD-Bericht bietet einen länderübergreifenden Vergleich der Steuern und Abgaben, die sowohl von Arbeitnehmern als auch von Arbeitgebern gezahlt werden, abzüglich der von berufstätigen Familien erhaltenen Geldleistungen als Prozentsatz der Arbeitskosten.

Der Bericht untersucht acht stilisierte Haushaltstypen, die sich hinsichtlich Einkommensniveau und Haushaltszusammensetzung unterscheiden.

Die effektiven Steuersätze für sieben dieser acht Haushaltstypen stiegen 2024 im Durchschnitt leicht in den OECD-Ländern an; für jeden dieser sieben Haushaltstypen ist die durchschnittliche Steuerbelastung nun wieder auf dem Niveau von 2019, vor der COVID-19-Pandemie. Im Jahr 2020 sanken die effektiven Steuersätze stark aufgrund von Rückgängen bei den Durchschnittslöhnen und vorübergehenden Maßnahmen, die von OECD-Ländern zur Unterstützung der Haushalte während der Pandemie eingeführt wurden.

Höhere Sozialversicherungsbeiträge

Höhere Sozialversicherungsbeiträge waren der häufigste Faktor für den Anstieg der Steuer- und Abgabenbelastung im Jahr 2024.

Generell fielen die Erhöhungen im Jahr 2024 geringer aus als in den beiden Vorjahren, als die hohe Inflation zu einem Anstieg der effektiven Einkommensteuersätze geführt hatte, da es in vielen OECD-Ländern keine automatische Indexierung der Steuersysteme gab.

Länderübergreifender Vergleich

Im Jahr 2024 stieg die Steuer- und Abgabenbelastung für alleinstehende Arbeitnehmer mit Durchschnittslohn in 20 Ländern an. Im OECD-Durchschnitt erhöhte sie sich um 0,05 Prozentpunkte auf 34,9 Prozent. Die Spanne reichte von 52,6 Prozent in Belgien bis 0 Prozent in Kolumbien. Dort zahlen Arbeitnehmer mit Durchschnittslohn keine Einkommensteuer und leisten Sozialversicherungsbeiträge, die nicht als Steuern gelten.

Alleinerziehende mit einem Einkommen von 67 % des Durchschnittslohns waren 2024 im zweiten Jahr in Folge der einzige Haushaltstyp, dessen effektive Steuersätze sanken. Für diesen Haushaltstyp sank die Steuer- und Abgabenbelastung in 24 Ländern und im OECD-Durchschnitt um 0,38 Prozentpunkte auf 15,8 % im Jahr 2024. Die stärksten Rückgänge verzeichneten Portugal und Polen (um 7,2 bzw. 4,1 Prozentpunkte), die teilweise auf höhere Geldleistungen zurückzuführen waren.



Weitere Informationen und einzelne Ländernotizen

Quelle: OECD, Meldung v. 30.4.2025